Grundlagen-Anleitung
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Die liebevolle Verbindung zum Herzraum – Zentrum von Liebe und Intimität
In dieser Anleitung, inspiriert von einer unserer geführten Sessions, zeigen wir dir:
wie du einen sicheren Raum für deinen Mann oder deinen Liebsten eröffnest,
wie du seinen Körper von Kopf bis Fuß in tiefe Entspannung führst,
und wie du seine sexuelle Energie achtsam weckst und ins Herz hochleitest.
Dieser Artikel richtet sich an alle, die einen Mann liebevoll berühren möchten – Partnerinnen, Partner, queere Paare – und natürlich auch an Männer, die ihre eigene Sexualität bewusster erleben wollen.
Vorbereitung: Raum, Wärme & Intention
Bevor deine Hände ihn überhaupt berühren, beginnt die Tantra-Massage mit dem, was man nicht sieht: Raum, Präsenz und Intention.
Einen sicheren Raum erschaffen
Sorge dafür, dass der Raum:
warm genug ist (der Körper darf wirklich entspannen),
in weiches Licht getaucht ist (Kerzen, indirekte Beleuchtung),
vielleicht von sanfter Musik getragen wird,
alles bereithält, was ihr braucht: Öl, ein weiches Baumwolltuch, Kissen, Decken.
Lege ihm ein Baumwolltuch über den Körper. Es gibt ein Gefühl von Geborgenheit, schützt vor Auskühlung und hilft, sich gehalten zu fühlen.
Ein liebevoll vorbereiteter Raum lädt zum Loslassen ein
Deine Zentrierung – die tantrische Säule
Bevor du beginnst, tritt einen kleinen Schritt zurück und finde deine Mitte:
Spüre deine Füße fest am Boden.
Atme bewusst in deine Herzmitte.
Stell dir deine tantrische Säule vor – die Linie vom Steißbein über die Wirbelsäule bis zum Scheitel.
Mit jeder Einatmung kommst du mehr bei dir an. Mit jeder Ausatmung lässt du Alltag, Druck und Erwartungen los.
Deine Intention könnte sein:
Alles, was sich heute zeigt, darf da sein. Ich schenke Berührung, Liebe und Präsenz – ohne Ziel, ohne Eile.
Den Mann einladen: Entspannung & Kommunikation
Sprich auch seine Innenwelt an:
Lade ihn ein, in seine eigene tantrische Säule zu atmen.
Sage ihm, dass er an nichts denken muss.
Er darf mit jeder Ausatmung tiefer in die Unterlage sinken.
Du kannst etwa sagen:
Du musst gerade gar nichts tun. Spür einfach deinen Körper, dein Gewicht, deinen Atem. Wenn irgendetwas nicht stimmig ist, sag es mir jederzeit.
Damit ist der wichtigste Rahmen gesetzt: Sicherheit, Mitspracherecht und Vertrauen.
Kopf- und Gesichtsmassage: Gedanken zur Ruhe bringen
Du beginnst am Kopfbereich – dort, wo der Alltag oft noch festhält.
Stelle dich an sein Kopfende.
Halte deine Hände kurz über seinem Kopf, um sein Energiefeld wahrzunehmen.
Lass dann deine Finger sanft in seine Haare gleiten und massiere: Schläfen in kreisenden Bewegungen, den Scheitelpunkt (Kronenchakra), den Bereich über dem dritten Auge (Stirnmitte).
Die Kopfmassage hilft, den Geist zur Ruhe zu bringen
Einladende Worte können sein:
Alle Gedanken des Tages dürfen jetzt gehen. Mit jeder Berührung wird dein Geist weicher und ruhiger.
Streiche anschließend:
von der Stirnmitte zu den Schläfen,
sanft über Augenbrauen, Wangenknochen und Kiefer.
Im Gesicht verlaufen viele Nerven – diese Berührung wirkt tief entspannend. Eine kleine Kiefermassage hilft, unbewusste Anspannung zu lösen.
Schultern, Brust & Atem: Last abgeben
Vom Kopf wanderst du langsam weiter: in den Halsbereich, hin zu Schultern und Schlüsselbein.
Mit deinen Daumen kannst du:
sanften Druck auf die Schultermuskeln geben,
die Punkte unterhalb des Schlüsselbeins leicht lösen.
Viele Männer „tragen" viel auf ihren Schultern – Verantwortung, Erwartungen, Sorgen. Du lädst ihn ein:
Du darfst abgeben. Du musst heute nichts halten. Lass alles, was du tragen musst, für einen Moment weich werden.
Verbinde deine Berührung mit deinem eigenen Atem: Atme tief ein und aus. So erinnerst du ihn automatisch, ebenfalls zu atmen.
Hände & Arme: Verbindung in die Welt
Die Hände sind unsere Brücke zur Welt: Wir arbeiten, greifen, leisten. Eine bewusste Hand- und Armmassage kann unglaublich erdend sein.
Nimm seine Hand in deine Hände.
Massiere die Handfläche mit deinem Daumen – besonders die weiche Mitte (Solarplexus-Meridianpunkt).
Streiche die Finger einzeln aus, sanft von unten nach oben.
Gehe dann über in Arme und Oberarme, mit einem Mix aus:
streichenden Bewegungen,
leichtem Kneten,
sanften Haltepunkten.
Deine Berührung darf satt und klar sein – sodass er sich wirklich berührt fühlt.
Brust, Herz & Solarplexus: Den Energiekanal öffnen
Jetzt wanderst du zum Brustbereich und Bauch.
Solarplexus entspannen
Der Solarplexus (etwa dort, wo die Rippenbögen sich treffen) ist ein sensibler Bereich: Hier sitzen oft Emotionen, Kontrolle und Anspannung. Mit sanftem Druck und kleinen kreisenden Bewegungen kannst du ihn einladen loszulassen.
Achte dabei auf:
seinen Atem (wird er tiefer, freier?),
sein Tönen (Seufzen, kleine Geräusche – Zeichen, dass etwas sich löst).
Frage zwischendurch:
Ist der Druck so angenehm oder brauchst du weniger/mehr?
Herzensraum aktivieren
Von dort wanderst du mit deinen Händen hoch Richtung Herz, streichst über den Brustkorb, umrundest die Brustwarzen, ohne direkt hineinzugehen, und spürst, was gerade stimmig ist.
Berührungen können sein:
mit der ganzen Handfläche (satt, erdend),
mit Fingerspitzen (zart, ätherisch),
mit ganz flüchtigen, fast schwebenden Strichen (subtil, prickelnd).
Du lässt ihn spüren:
Dein Herz darf sich öffnen – in deinem Tempo. Alles, was du fühlst, ist richtig.
Mit Präsenz und Achtsamkeit berühren
Übergang zum Schoßraum: Achtsame Lust statt Leistungsdruck
Bevor du in den Schoßraum gehst, bereitest du den Körper vor:
Streiche langsam die Innenseiten der Oberschenkel entlang,
spiele mit unterschiedlichen Berührungsqualitäten: satt und flächig, leicht mit Fingerspitzen, sanft mit Nägeln (ätherische, kitzelige Berührung).
Wichtig ist: Entspannung vor Erregung.
Tantra bedeutet: Alles darf sein, nichts muss. Ihr jagt nicht der Lust hinterher – die Lust darf kommen, wenn sie kommen möchte.
Lingam & Erregungsenergie: Halten, fühlen, hochleiten
Wenn ihr ein klares „Ja" habt und der Raum sicher ist, kannst du nach und nach auch seinen Lingam (sein Genital) in die Massage einbeziehen – immer achtsam, respektvoll, ohne Druck und Ziel.
Wichtige Prinzipien:
Eine Hand bleibt oft am Schoßraum oder am Lingam – als Signal: „Du bist gehalten, du bist sicher."
Die andere Hand streicht immer wieder nach oben: über Bauch, Solarplexus, Brust, vielleicht bis zu Kopf und Haare.
So hilfst du ihm, die entstehende Erregungsenergie in den Oberkörper, ins Herz und in die höheren Zentren zu leiten – statt sie nur im Becken anstauen zu lassen.
Du kannst ihn unterstützen mit Worten wie:
Atme die Energie nach oben – aus deinem Schoß in dein Herz. Lass sie sich im ganzen Körper verteilen.
Immer wieder:
Erregung etwas aufbauen,
dann die Energie nach oben und nach außen ausstreichen,
den ganzen Körper einbeziehen.
So entsteht eher eine Welle von Lust und Präsenz, statt nur ein kurzer Peak.
Abschluss: Integration, Nachspüren & Feedback
Irgendwann fühlt es sich rund an:
Vielleicht geht ihr in einen gemeinsamen Liebesakt über.
Vielleicht entscheidet ihr euch, einfach die Massage ausklingen zu lassen.
Vielleicht gibt es einen Orgasmus, vielleicht nicht.
Wichtig ist: Nichts davon ist Pflicht.
Zum Abschluss:
Lege eine Hand auf seinen Schoßraum und eine Hand auf sein Herz.
Ladet gemeinsam die Energie ein, zwischen diesen beiden Zentren zu zirkulieren – entlang seiner tantrischen Säule.
Lass ihn noch ein paar Minuten in Ruhe nachspüren – zugedeckt, warm, getragen.
Danach könnt ihr:
ein kurzes Feedbackgespräch machen,
euch in die Augen schauen,
Worte teilen wie:
Was war besonders schön für dich?
Gab es irgendetwas, das du dir beim nächsten Mal anders wünschst?
So wird die Tantra-Massage für ihn zu einem lebendigen Ritual, das wachsen und sich entwickeln darf.