Grundlagen-Anleitung
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Die liebevolle Verbindung zum Herzraum – Zentrum von Liebe und Intimität
In diesem Artikel erhältst du eine sanfte und zugleich klare Tantra-Massage Anleitung, inspiriert von unserer Basis-Session, wie wir sie auch in unseren Videos zeigen. Du erfährst, wie du:
blockierte Energie in deinem Körper wieder ins Fließen bringst,
sexuelle Energie vom Becken in dein Herz und weiter nach oben leitest,
und mit deinem Partner oder deiner Partnerin einen Raum für Tiefe, Nähe und Intimität öffnest.
Dieser Guide richtet sich an alle Geschlechter, an Paare und Einzelpersonen, an Einsteiger*innen und Menschen mit Tantra-Erfahrung.
Was ist eine Tantra-Massage wirklich?
Viele Menschen denken bei „Tantra-Massage" zunächst an etwas Erotisches oder an eine „besondere Sexmassage". In Wahrheit ist eine Tantra-Massage jedoch viel mehr:
Sie ist ein achtsames Ganzkörperritual, das auch den Intimbereich liebevoll mit einbezieht.
Sie verbindet Sexualenergie, Herzenergie und Bewusstsein miteinander.
Sie lädt dich ein, nicht zu leisten, sondern einfach zu empfangen.
Sie kann dir helfen, Stress, alte Muster und gespeicherte Emotionen loszulassen.
In der Art, wie wir Tantra leben und lehren, geht es nicht darum, möglichst schnell einen Orgasmus zu erzeugen. Es geht darum, Energie zu wecken, bewusst zu lenken und im ganzen Körper zu verteilen – für mehr Lebendigkeit, Liebe und Präsenz im Hier und Jetzt.
Warum wir so oft blockiert sind – und wo
Im Alltag stehen wir häufig unter Druck: Termine, endlose To-do-Listen, Erwartungen von allen Seiten. Unser Nervensystem läuft im Dauer-„On"-Modus, der Kopf rattert unaufhörlich – und unser Körper zieht sich zusammen.
Im Video (und in dieser Anleitung) sprechen wir vor allem von zwei Bereichen, die besonders oft blockiert sind:
Hals- und Kehlbereich
Hier sitzen nicht gesagte Worte, Zurückhaltung und Scham. Wenn dieser Bereich verspannt ist, bleibt Energie im Kopf stecken – das Gedankenkarussell dreht sich, Stress und Grübeln nehmen überhand.
Becken, Intimbereich & sexuelle Energie
Hier sitzt deine kreative, sexuelle Lebensenergie – die Kundalini. Wenn sie blockiert ist, fühlt sich dein Körper vielleicht „abgeschaltet" oder taub an. Oder Sexualität reduziert sich nur noch auf die Genitalien und den Orgasmus.
Zwischen diesen beiden Polen liegt dein Herzraum. Wenn Herzenergie und Sexualenergie sich treffen, entsteht das, was wir in Tantra so sehr lieben: tiefe Intimität, Lust, Liebe und echte Verbundenheit.
Die Basis-Tantra-Massage, die wir dir hier vorstellen, hilft genau dabei: Energie vom Kopf ins Herz und vom Intimbereich ins Herz zu bringen – und dort zirkulieren zu lassen.
Vorbereitung: Raum, Intention & Kommunikation
Bevor du überhaupt berührst, beginnt die Tantra-Massage bereits mit Bewusstsein.
1. Schaffe einen heiligen Raum
Licht: Warmes, sanftes Licht, Kerzen oder indirekte Beleuchtung
Duft: Ätherische Öle oder Räucherstäbchen – dezent dosiert, damit es nicht überwältigend wird
Klang: Ruhige Musik, Mantras oder sanfte Instrumentals
Texturen: Weiche Tücher, kuschelige Decken, vielleicht Federn oder Handschuhe mit unterschiedlichen Oberflächen
Dein Ziel: einen Raum schaffen, in dem sich deine Partnerin sicher, gesehen und willkommen fühlt.
Ein liebevoll vorbereiteter Raum schafft die Basis für Hingabe und Vertrauen
2. Intention setzen – für Gebende & Empfangende
Setzt euch vor Beginn einen Moment hin und fragt euch:
Als Gebende*r: Was möchte ich heute schenken?
Als Empfangende*r: Was wünsche ich mir? Was darf sich heute lösen?
Ihr könnt euch gegenseitig ein, zwei Sätze mitteilen, zum Beispiel:
Ich wünsche mir heute, meinen Körper wieder intensiver zu spüren.
Ich möchte dir einen Raum geben, in dem du komplett loslassen darfst.
3. Kommunikation & Konsens
Von Anfang an ist entscheidend:
Die empfangende Person darf jederzeit sprechen, „Stopp" sagen oder etwas verändern. Ihr könnt zum Beispiel vereinbaren:
Wenn etwas zu intensiv ist, sag mir bitte sofort Bescheid.
Wenn du dort länger bleiben möchtest, sag: 'Bleib' oder 'Mehr'.
Das schafft Sicherheit – und genau diese Sicherheit ermöglicht erst echte Hingabe.
4. Absichtslose Berührung
Ein zentraler Kern des tantrischen Ansatzes:
Du berührst nicht, um irgendwohin zu gelangen. Nicht, um einen Orgasmus zu „erreichen". Nicht, um eine bestimmte Reaktion hervorzurufen. Du berührst, um zu schenken – Liebe, Präsenz, Aufmerksamkeit.
Für viele Menschen ist das eine völlig neue Erfahrung: berührt zu werden, ohne Leistungsdruck und ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen.
Die vier Säulen der tantrischen Massage
Bevor wir in den Flow einsteigen, hier ein Überblick über die wichtigsten Elemente:
Atmung
Einatmen: Energie aufnehmen
Ausatmen: Loslassen, Schmelzen
Länger ausatmen als einatmen hilft dem Körper, Spannungen zu lösen.
Tönen (Sound)
Seufzen, Summen, Töne beim Ausatmen – Klang hilft, Energie durch den Körper zu bewegen.
Bewegung
Die empfangende Person darf sich bewegen, schütteln, kreisen, strecken. Besonders das Becken darf weich und mobil werden.
Präsenz
Mit deiner Aufmerksamkeit vollkommen da sein. Nicht im Kopf, nicht beim „nächsten Schritt" – sondern in deinen Händen, im gegenwärtigen Moment.
Schritt-für-Schritt-Basisflow: Vom Kopf zum Herzen, vom Becken zum Herzen
Hinweis: Diese Anleitung ist eine Inspiration – kein starres Protokoll. Berühre immer in Achtsamkeit, mit klarem Konsens und innerhalb der Grenzen, die ihr gemeinsam vereinbart habt.
1. Ankommen im Körper: Kopf & Gesicht
Beginne am Kopf:
Halte, streichle und massiere sanft den Kopf. Widme dich der Stirn, den Schläfen, den Augenbrauen und dem Kiefer – all jenen Bereichen, die oft Anspannung festhalten.
Du kannst einladend sagen:
Mit jedem Ausatmen darf dein Kopf weicher werden – wie Wasser.
Hier beginnst du bereits, Energie vom überaktiven Geist nach unten abfließen zu lassen.
2. Kehle & Nacken: Den Ausdruck öffnen
Dann wanderst du mit deinen Händen behutsam über Hals und Nacken:
Weiche, nach unten streichende Berührungen
Sanfter Druck an den Seiten der Kehle, den Schultern und im Nacken
Du kannst einladen:
Wenn du möchtest, gib Töne von dir – ein Seufzer, ein Summen, alles darf da sein.
Hier dürfen nicht gesagte Worte und angestaute Emotionen sanft in Bewegung kommen.
3. Herzensraum & Brust: Lust ins Herz bringen
Als Nächstes öffnest du den Herzraum:
Streichle den Brustkorb, die Schultern, das Dekolleté und den Brustbereich. Wenn ihr euch damit wohlfühlt, kannst du auch die Brüste oder Brustwarzen als Energiepunkte sanft integrieren – zuerst außen herum, dann intensiver.
Stell dir vor, du „weckst" den Herzraum auf.
Ein möglicher Impuls:
Atme mit jeder Einatmung in dein Herz. Mit jeder Ausatmung lass die Energie sich dort ausbreiten.
Hier beginnt sich Sinnlichkeit mit Herzenergie zu verbinden.
Die liebevolle Verbindung zum Herzraum – Zentrum von Liebe und Intimität
4. Bauch & Solarplexus: Emotionen in Fluss bringen
Dann wendest du dich dem Bereich von Solarplexus (oberer Bauch), Magen, Leber und Bauchmitte zu.
Eine sanfte, kreisende Massage kann hier sehr viel lösen. Es kann sein, dass Emotionen auftauchen, Tränen fließen oder ein tiefes Seufzen kommt. Alles ist willkommen.
Du kannst sagen:
Alles, was jetzt kommt, darf da sein. Dein Körper weiß, was er loslassen möchte.
5. Becken & Intimbereich: Sexualenergie wecken (achtsam & bewusst)
Wenn ihr euch beide sicher fühlt und es für euch stimmig ist, könnt ihr nun den Becken- und Intimbereich integrieren.
Wichtig:
Sprecht vorher klar ab, was in Ordnung ist und was nicht.
Beginnt immer langsam: Innenseiten der Oberschenkel, Beckenraum, Leiste.
Berührungen am Intimbereich sollten respektvoll, absichtslos und gut geerdet sein.
Die Idee dahinter: Sexualenergie wird wachgeküsst, nicht „herausgeholt". Sie darf sich vom Becken nach oben bewegen – nicht nur in den Genitalien „stecken bleiben".
Eine schöne Praxis aus dem Video:
Eine Hand im Intimbereich (haltend, nicht „machend")
Die andere Hand am Herz
Die empfangende Person bewegt sanft das Becken, atmet tief und lässt die Energie vom Becken ins Herz hochsteigen
Du kannst dazu einladen:
Atme deine Lust nach oben – aus dem Becken in dein Herz. Lass die Energie dort ankommen, zirkulieren – und wieder nach unten fließen.
6. Energie verteilen & integrieren
Wenn die Energie spürbar fließt, geht es darum, sie im ganzen Körper zu verteilen:
Streiche von unten nach oben (Becken → Bauch → Brust → Kopf)
Beziehe Arme, Beine, Hände und Füße mit ein
Vielleicht sanftes Klopfen auf dem Brustbein (Thymus aktivieren)
Du kannst sagen:
Verteil die Energie in deinem ganzen Körper – dorthin, wo du mehr Lebendigkeit brauchst.
Zum Abschluss:
Werde langsamer
Lege noch einmal eine Hand aufs Herz
Nehmt gemeinsam ein paar tiefe Atemzüge
Vielleicht folgt eine Umarmung, ein Dankeschön, ein Blick in die Augen
Was diese Tantra-Massage in dir berühren kann
Eine solche Session kann:
deine Lust tiefer und voller werden lassen,
deine Herzensmauern weicher machen,
dir helfen, alte Muster und Scham zu transformieren,
deine Beziehung auf ein neues Level von Intimität heben,
dich wieder mit deinem Körper als lebendigem, weisem Wesen verbinden.
Sie ist keine „Therapie" im klassischen Sinne, aber viele Menschen erleben sie als zutiefst heilsam – emotional, sexuell und energetisch.
Für wen eignet sich diese Tantra-Massage?
Für Paare, die tiefer gehen wollen als „Standard-Sex"
Für Menschen, die sich nach mehr Intimität, Nähe und Sinnlichkeit sehnen
Für Einsteiger*innen, die Tantra erst einmal zu Hause erkunden möchten
Für Erfahrene, die mit Energiearbeit, Kundalini & Herzöffnung bereits vertraut sind
Wenn du allein bist, kannst du viele dieser Elemente auch als tantrische Selbstliebe-Praxis nutzen – besonders Atmung, Tönen, Bewegung und das bewusste Aufsteigenlassen deiner Energie.
FAQ: Häufige Fragen zur Tantra-Massage
Was ist eine Tantra-Massage genau?
Eine Tantra-Massage ist ein achtsames Ganzkörperritual, das den Intimbereich selbstverständlich mit einbezieht und Sexualenergie mit Herz- und Bewusstseinsenergie verbindet. Das Ziel ist nicht der Orgasmus, sondern Spüren, Präsenz, Heilung und Verbindung.
Kann ich eine Tantra-Massage zu Hause mit meinem Partner machen?
Ja, absolut – genau dafür ist diese Basis-Anleitung gedacht. Wichtig sind:
klare Kommunikation,
gegenseitiger Konsens,
ausreichend Zeit,
und eine absichtslose Haltung: Berührung als Geschenk, nicht als „Mittel zum Zweck".
Muss die empfangende Person nackt sein?
Nacktsein kann helfen, sich verletzlich und offen zu fühlen – aber es ist keine Pflicht. Ihr könnt mit Unterwäsche, einem Tuch (Lunghi), einer Decke oder stufenweiser Nacktheit arbeiten. Wichtig ist, dass sich beide wohlfühlen.
Geht es bei der Tantra-Massage immer um Sexualität und Orgasmus?
Sexualität spielt eine Rolle, weil der Intimbereich bewusst mit einbezogen wird. Aber:
Der Fokus liegt auf Energie, Präsenz und Herz, nicht auf „Leistung". Ein Orgasmus kann passieren, ist aber nicht das Ziel – manchmal ist es sogar heilsam, kurz davor zu stoppen und die Energie im ganzen Körper zu verteilen.
Was, wenn Emotionen hochkommen?
Tränen, Lachen, Zittern, Wärme, Kälte – all das kann während einer Tantra-Massage auftauchen. Der Körper nutzt den sicheren Raum, um alte Spannungen loszulassen. Das ist ein Geschenk.
Wichtig ist, dass die empfangende Person weiß: „Alles, was auftaucht, ist willkommen."